GeGeSSEn – Bessere Ernährungsversorgung für Senioren in stationären Einrichtungen

Forschungs- und Praxisprojekt GeGeSSEn

„GeGeSSEn“ steht für: „Genuss und Gesundheit für Senioren in stationären Einrichtungen“. Ziel des Verbundprojekts ist es, die Ernährungssituation und Versorgungsstrukturen von Seniorinnen und Senioren in Pflegeeinrichtungen zu optimieren. Zu den Verbundpartnern  gehören – neben dem Institut für Biomedizin des Alterns – der Kreisverband Kulmbach des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), die Hochschule Fulda und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Unterstützt werden die Verbundpartner durch ein Beratungsgremium aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Das Projekt wird durch die Techniker Krankenkasse gefördert.

 

Hintergrund des Projekts

Mit der steigenden Zahl älterer Menschen in der Gesellschaft steigt zukünftig auch die Zahl pflegebedürftiger Menschen. Aktuell wird etwa ein Fünftel der Pflegebedürftigen vollstationär versorgt. Die Qualität der Verpflegung hat nicht nur einen bedeutenden Einfluss auf den Gesundheitszustand der dort lebenden Menschen, sondern die Mahlzeiten stellen auch wichtige Ereignisse im Alltag der Pflegeeinrichtung dar: Sie helfen bei der Strukturierung des Tagesablaufs und sollen Quelle von Genuss und Freude sein. Die Gestaltung der Verpflegung in den Einrichtungen hat somit einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner.

 

Was unser Projekt so besonders macht

Dieses Projekt ist einzigartig, weil alle Bereiche der Ernährungsversorgung in die Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungsqualität einbezogen werden. Das beginnt mit dem Einkauf der Lebensmittel und führt über Küche und Hauswirtschaft zu ernährungswissenschaftlichen, pflegerischen und medizinischen Aspekten. Denn die Qualität der Verpflegung hängt von den zur Verfügung stehenden Ressourcen und der Gestaltung der Prozesse ab. Ausreichende Personalkapazitäten? und gut geschulte Mitarbeitende, ein funktionierendes Schnittstellenmanagement und eine zum Verpflegungskonzept passende räumliche und technische Ausstattung sind wichtige Grundlagen für eine gute Verpflegungsqualität. Durch eine bedarfsgerechte Speiseplanung und -portionierung können Lebensmittel- und Speisereste minimiert werden. Der Einkauf regionaler Lebensmittel ermöglicht es, die Verpflegung nachhaltiger zu gestalten. Ein vielfältiger, an den Empfehlungen der DGE ausgerichteter Speiseplan kann die Gesundheit der Pflegebedürftigen fördern und auf unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse eingehen. Zu all diesen Punkten bringen die Verbundpartner ihre Expertise ein.

Das Bild zeigt dass das Zusammenspiel aus Zusammenarbeit im multiprofessionellen Ernährungsteam und nachhaltigen und effizienten Speisen- und Versorgungsplanung, zu einer besseren Adressierung der individuellen Ernährungsbedürfnisse und Präferenzen von Senioren führt.

Unsere Ziele

Wir möchten, dass Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende rundum zufrieden mit der Verpflegung und allen dazugehörigen Abläufen sind. Damit sichern wir Lebensqualität und Arbeitszufriedenheit. Wir werden in allen Bereichen der Ernährungsversorgung gezielte Maßnahmen ausarbeiten, umsetzen und ihre Wirksamkeit überprüfen. Erweisen sie sich als erfolgreich, werden daraus Empfehlungen für andere Pflegeheime abgeleitet. So soll nicht nur die Verpflegung in den Projektstandorten verbessert, sondern auch Konzepte entwickelt werden, damit die positiven Effekte auf weitere Pflegeheime übertragen werden können.

 

Teilprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Die Bearbeitung der Projektinhalte erfolgt in einem stetigen Austausch und gegenseitiger Beratung der Verbundpartner. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Instituts für Biomedizin des Alterns (IBA) an der FAU liegen zunächst bei der Analyse gesundheitsbezogener Daten der Bewohner und Bewohnerinnen der Pflegeeinrichtung und der Erfassung der Zufriedenheit bei Bewohner, Bewohnerinnen und Mitarbeitenden in den beteiligten Einrichtungen. Diese Daten bilden die Grundlage zur Ausarbeitung diätetischer, raumgestalterischer, personeller und organisatorischer Maßnahmen, die die orale Ernährung der Bewohner*innen fördern. Die Implementierung von Maßnahmen, die den aktuellen Forschungsstand widerspiegeln und auch im Alltag der Pflegeumgebung umsetzbar sind, soll nachhaltig zum Erhalt und im besten Fall zu einer Verbesserung des Ernährungszustands bei Bewohnerinnen und Bewohnern führen.

 

Die Partner im Verbundprojekt:

Kreisverband Kulmbach des Bayrischen Roten Kreuzes (BRK)

  • Stefan Adam (Projektleitung)
  • Carolin Fehd (Pädagogische Leitung Projekt)

Institut für Biomedizin des Alterns an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

  • Prof. Dr. rer. nat. Dorothee Volkert (Projektleitung)
  • Dr. Ulrike Bornschlegel (Projektmitarbeiterin)

Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Sektion Hessen

  • Dr. Ulrike Kreinhoff

Projektteam Hochschule Fulda

  • Prof. Dr. Stephanie Hagspihl (Projektleitung)
  • M. Sc. Carola Holler (Projektmitarbeiterin)

Förderer: Techniker Krankenkasse